Gut zu Vögeln: Brieftauben statt Facebook

Nervt dich die ganze Sache mit der DSGVO auch an? Bist du der Meinung, dass deine Nachrichten über WhatsApp, Facebook, Instagram etc. von Zuckerberg und Co. eh mitgelesen werden? Findest du das beschissen? Dann hätte ich da eine Alternative für dich.

Eine Alternative, die sich schon im ersten Weltkrieg bewährt hat und noch heute viele Menschen fasziniert. In der Alltagssprache kennen wir sie als „Ratten der Lüfte“ aber unter Hobby-Leuten nennt man sie einfach nur: die Brieftaube.

Wie alles begann

Ab ca. 5000 v. Chr. haben die Menschen angefangen Tauben zu halten und zu züchten. Warum? Weil die Menschen schon damals das Potenzial der Taube erkannt haben. Tauben können ohne große Mühe über weiteste Entfernungen zu ihren Nistplätzen zurückkehren. Das fanden die Menschen cool. Und was Menschen cool finden, wird entweder für sich beansprucht oder ausgebeutet.

Tauben kennen uns länger als du dachtest

Auf alle Fälle ist das Verschicken von Nachrichten mit Tauben uralt. Von den Ägyptern bis zu den Preußen wurden schon damals die Menschen mit sämtlichen Informationen wortwörtlich fast bombardiert. Ob es nun die Krönung eines neuen Pharaos war oder Statusberichte aus dem besetzten Paris 1870 im Deutsch-Französischen-Krieg. Die gezüchtete Brieftaube begleitete den Menschen vom Altertum bis zur Neuzeit.

Symbolische Bedeutung

Weniger verwunderlich ist deshalb, warum der Taube symbolisch viel zugesagt wird. So galt sie im alten Babylon als Symbol des Lebens und Friedens. In Griechenland war die Taube an Aphrodite gewidmet und galt als Symbol des Eros und der Liebe. Im Christentum hingegen, brachte die Taube mit dem grünen Olivzweig im Schnabel den göttlichen Frieden auf Erden und beendete die Sintflut.

Besser als GoogleMaps

Wie schaffen es die Tauben über Hunderte sogar Tausende Kilometer nach Hause zurück zu finden? Forscher haben Magnetit in der Schnabelhaut der Tauben gefunden, welches auf das Magnetfeld der Erde reagiert. Das heißt, dass sie quasi ein Navi im Kopf haben, das ihnen sagt in welche Richtung sie fliegen sollen. Das ist die Schlechtwetter-Variante. Bei gutem Wetter können sich die Tauben am Sonnenstand und der Umgebung orientieren. Das macht die Taube schon zu einem krassen Tier, müsst ihr zugeben, oder?

Süß, aber nicht unschuldig

Heute kämpfen die Brieftauben im Wettstreit darum, wer es am schnellsten zum Zielort schafft. Ein wahrer Nervenkitzel für alle Taubenzüchter. Doch die meisten Tauben haben heutzutage mit einem schlechten Image zu kämpfen. Sie sind laut, machen Dreck und verbreiten Krankheiten. Eins jedoch haben sie mit der modernen Gesellschaft gemein. Untereinander verhalten sich die Zugvögel sehr aggressiv. Sie gehen lebenslange Beziehungen ein, sind aber sehr anfällig für Seitensprünge.

Von Tim Scharmacher

Bildnachweis: Von suju  [CC0] via Pixabay

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