Das Jahr 1964 war nicht nur das Geburtsjahr von Nicolas Cage oder Keanu Reeves. 1964 war das Jahr, in dem die Rolling Stones ihr erstes Album rausbrachten. 1964 sang Bob Dylan über die Zeiten, die sich gerade massiv änderten. Und genau zu der Zeit brachte der Automobilhersteller Ford mit dem Mustang das passende Auto in die Verkaufsräume. Heute vor 51 Jahren erhielt die Generation der Baby Boomer eines ihrer markanten Symbole.Die erste Hälfte der 1960er Jahre war unruhig. The Times They Are A-Changing, befand Dylan treffend. 1963 wurde John F. Kennedy ermordet und hinterließ ein Land mit vielen Erwartungen. Sein Nachfolger Lyndon B. Johnson gewann die Präsidentschaftswahlen 1964 mit der größten Mehrheit der US Geschichte (61,1%).
Aber im ersten Amtsjahr musste sich Johnson mit vielen Problemen auseinandersetzen; Im Ausland war die US Army immer noch in Vietnam stationiert und im Inland begann eine große Bewegung für die Rechte der Afro-Amerikaner zu kämpfen. Innerhalb eines Jahres veränderte sich die amerikanische Gesellschaft radikal. Mit Sidney Poitier gewann erstmals ein schwarzer Schauspieler einen Oscar. Martin Luther King erhielt den Friedensnobelpreis und Präsident Johnson unterschrieb das Bürgerrechtsgesetz zur Aufhebung der Rassentrennung, dass noch von Kennedy eingebracht worden war.
In diesen bewegten Zeiten erblickte der Ford Mustang das Licht der Welt und begründete eine eigene Klasse von Automobilen, die Ponycars. Ponycars sind günstige, sportlich gestaltete Autos. In Deutschland waren die bekanntesten Ponycars sicherlich der Opel Manta und der Ford Capri.
Während der New York World´s Fair 1964 präsentierte Ford den Mustang der Weltöffentlichkeit. Es wurde in Windeseile ein riesiger Erfolg. Am Abend des offiziellen Verkaufsstarts, dem 17. April 1964, waren bereits etwa 22.000 Fahrzeuge verkauft und am Ende des ersten Baujahr waren es 680.000.
Dieser Erfolg erklärte sich dadurch, dass die Zielgruppe junge Leute waren. Diese verdienten nicht so viel, legten aber Wert auf Individualität und verstanden ein Auto als ein öffentliches Statement. Beide Perspektiven bediente der Ford Mustang. Das Einstiegsmodell gab’s schon ab 2.400 US-Dollar und konnte individuell gestaltet werden.
Der Ford Mustang definierte sich schnell als das amerikanische Auto schlechthin und wurde ein beliebtes Modell für Filmaufnahmen, wie bei der legendären Verfolgungsjagd in Bullitt mit Steve McQueen oder bei James Bonds Goldfinger.
In Deutschland allerdings, erzielte der Ford Mustang nicht solch ein Erfolg. Das hatte vielleicht damit zu tun, dass Ford in Deutschland den Namen Mustang nicht nutzen durfte und das emotionale Auto mit dem sehr technischen Namen T5 verkaufte.
Heutzutage, 51 Jahre später, reden wir nicht mehr von den großartigen Taten von Lyndon B.Johnson oder über den Namen von Sidney Poitier. Der Ford Mustang ist aber noch immer eine Stilikone und steht für eine ganze Generation. Was schließlich die Frage anschließt: Was werden die Ikonen der Generation Y sein? Die Antwort wissen wir nicht, aber so schön wie der Ford Mustang werden sie wahrscheinlich nicht.
Bild by User ChiemseeMan on de.wikipedia (selbst fotografiert, Fotograf: Späth Chr.) [Public domain], via Wikimedia Commons