Viele von ihnen sind Helden, Revolutionäre, Stars ihrer Epoche. Sie werden bestaunt, nachgeahmt und bewundert. Verewigt sind sie in Büchern und man lehrt nach ihnen. Die Rede ist von Künstlern der obersten Garde wie Pablo Picasso, Claude Monet, Vincent van Gogh und Paul Cézanne.
Bereits in der Grundschule wird einem im Kunstunterricht eingetrichtert, was für großartige Künstler diese Personen waren und wie atemberaubend ihre Kunstwerke sind. Oft stellt sich uns aber die Frage: Wie kann das Kunst sein? Ein paar Farbkleckse hier, eine Linie da und fertig ist das Ganze.
Bei so manchen Bildern ist der künstlerische Aspekt fragwürdig. Menschen fühlen sich vom Ästhetischen angezogen. Jeder versteht unter dem Begriff Kunst etwas Anderes. Geschmack und Vorliebe einer jeden Person sind unterschiedlich und bestimmen ganz individuell den Wert von Kunst. Manche mögen es wild, abstrakt und farbenfroh à la Clyfford Still und andere bevorzugen es, wenn alles im Einklang miteinander steht und harmonisch ist wie bei Monet.
Die Mona Lisa: eine gewöhnliche Frau mit angedeutetem Lächeln. Nichts Besonderes
Eins der bekanntesten Gemälde weltweit hängt im Louvre: die Mona Lisa. Betrachtet man es einmal, so sieht man ein Portrait einer gewöhnlichen Frau mit angedeutetem Lächeln. Nichts Besonderes. Trotzdem zieht dieses Lächeln die Menschheit in ihren Bann. Es geht so weit, dass 1999 das Gemälde Leonardo da Vincis in das Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen wurde als Kunstwerk, welches den höchsten Versicherungswert aufweist. Im Jahr 1962 hat man das Gemälde auf 100 Millionen Dollar geschätzt. Berücksichtigt man heute die Inflation mit, ist es schlappe 782 Millionen Dollar wert. Da sehen wir uns die Dame gleich erneut an und staunen nicht schlecht.
Profitieren tun die ganzen begabten Herren leider nicht von ihrer Berühmtheit, immerhin sind sie seit geraumer Zeit unter der Erde. Traurig für sie, praktisch für Museen und reiche Privatleute. Ihre Meisterwerke werden im Millionenbereich an den Meistbietenden versteigert und verkauft.
Um einen Überblick zu bewahren wurde die „Liste der teuersten Gemälde“ erstellt. Dort finden sich zahlreiche Werke von Bacon, Lichtenstein, Rothko, Van Gogh und Monet. Ebenfalls vertreten ist „Der Schrei“ von Munch, mit einer Summe von 119,9 Millionen Dollar. Mit einem Verkaufspreis von 179,9 Millionen Dollar steht an der Spitze ein Gemälde von Picasso. Für den Brutto-Normal-Verdiener sind diese Zahlen die falsche Liga. Wir geben uns damit zufrieden, ein Ticket für das Museum zu kaufen. Lieber schlappe 20 Euro ausgeben, um uns an der Göttlichkeit der Künstler zu erfreuen, als mehrere Millionen.
Ein Bild des Kindes für die Eltern ist mehr wert, als der teuerste Picasso
Aber kann man den Wert eines Gemäldes oder eines Kunstgegenstandes mit einer Geldsumme festlegen? Kunst ist für die Ewigkeit gemacht. Sie wird als Schatz angesehen und in Museen gehütet. Vieles ist Hunderte von Jahren alt und von unschätzbarem Wert und das wortwörtlich. Jeder schätzt Kunst anders ein und der Wert liegt im Auge des Betrachters. Zum Beispiel wiegt ein selbst gemaltes Bild von den Kindern an die Eltern tausendmal mehr, als ein Gemälde eines Künstlers.
Man sollte einmal die Augen schließen und überlegen, wie wertvoll alles für einen ist. Denn der wahre Wert liegt nicht bei einem festgelegten Preis, sondern bei einem selbst.
Von Alina Pfänder
Bildnachweis: Sebastiano Ricci [Public domain], via Wikimedia Commons