9 Dinge, die man nicht in einen Business Plan schreiben sollte

9 Formulierungen, die man in einem Business Plan nicht verwenden sollte. Niemals!

Buzzwords, Anglizismen, Marketing Lingo, Biz Sprech: Je weniger man weiß, desto eher braucht man Hülsen, mit denen man vorspiegeln kann, man wüsste doch etwas. Das ist nicht nur im Geschäftsalltag so, sondern – und vielleicht sogar: insbesondere – dann, wenn junge Unternehmer Geld von alten Investoren haben wollen, wenn also Ideen auf Erfahrung treffen.

Rod Kurtz hat die neun schlimmsten Worthülsen, die man oft in Geschäftsplänen findet, aufgelistet:

1. Konservativer Forecast

Die Entwicklung der Umsätze basiere auf konservativen Annahmen. Die Entwicklung der Kosten basiert dagegen auf sehr realen Annahmen. Umsätze sind in einem Businss Plan wie Kosten: Sie können anders ausfallen, als geplant. Sie sollten aber beide schlicht und einfach nachvollziehbar und belastbar sein.

2. Forecast Assumptions

Stellen Sie sich vor, der abendliche Wetterbericht würde mit den Worten eröffnen: Die folgenden Ausführungen basieren auf Annahmen hinsichtlich der Entwicklung von Isobaren auf Basis eines Modells, mit dem wir auch schon früher gearbeitet haben …“. Alles, was in der Zukunft liegt, basiert auf Annahmen. Wenn man darauf explizit hinweisen muss, zeigt man, dass man seinen Annahmen selbst nicht vertraut.

3. Game Changer

„Wir haben die Idee, die ein bestehendes Geschäft auf den Kopf stellt“. Nun gut, dann sollte man Sie zum Nobelpreis vorschlagen. Game Changer kann man nicht planen, Game Changer entstehen im Zusammenwirken von so vielen unterschiedlichen Einflussfaktoren, dass man sie ex ante nicht planen kann.

4. Disruptiv

Das führt direkt zum nächsten überflüssigen Wort: disruptiv. Disruptive Innovationen sind eher selten und sie sind vor allem erst ex post als solche zu erkennen. Wenn Sie Spielregeln durch disruptive Innovationen verändern wollen, dann werden Sie Sektenführer, aber nicht Unternehmer.

5. Pivot

Pivot ist ein MBA-Wort, das nett klingt und dabei eigentlich ausdrückt: „wir wissen nicht, ob unsere Strategie aufgehen wird. Wir wissen auch gar nicht, ob unsere Idee so gut ist“. Das ist etwas, was Investoren gerne lesen.

6. Solution Provider

Ja bitte was sollte man als Unternehmen anderes sein als ein Lösungsangebot für bestehende Probleme? Jedes Unternehmen ist ein Solution Provider. Wenn man das zu seiner persönlichen Gründungsidee hochstilisiert, disqualifiziert man sich.

7. End-to-End

Dazu muss ich den Originaltext von Rod zitieren, weil der es so schön auf den Punkt bringt: “That’s just so moronic. It’s like saying, ‘I have a beer in a glass, it comes from a tap, and it comes to my table—it’s an end-to-end solution!’ End-to-end is just an empty statement. What does it mean?”

8. Mass customization

Die Personalisierung von Produkten (also eine massenhaft hergestellte Ware durch Hinzufügen von etwas quasi zu einem Unikat zu machen) ist ein Megatrend. Aber der ist auch nicht mehr ganz so innovativ, wie viele Startups es glauben machen möchten. Und das Wort „Massenanpassung“ ist auch nicht so wirklich clever gewählt, es zeigt, dass Sie möglicherweise nicht genau verstehen, was Sie tun.

9. Competetive Advantage

Man leses Porter, dann weiß man, was ein Wettbewerbsvorteil ist: Etwas, das andere nicht (so eben) nachmachen können. Wenn Ihr Wettbewerbsvorteil heißt: Wir haben auch eine App, oder: unsere Prozess sind so schlank – nun, dann würde man wohl milde lächeln und in Abrede stellen, dass Sie auch nur in Ansätzen wissen, worüber Sie reden. (tb)

Bildnachweis: Von Austin Distel [Lizenz] via unsplash.com

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