Präsentationen sind eines der wichtigsten Instrumente, die Manager, Studenten, Gründer etc. einsetzen können, um ein Publikum von ihrer Idee zu überzeugen. Wie man das am besten macht, ist seit mehreren tausend Jahren Gegenstand eines der ältesten Fächer der Welt: der Rhetorik.
Eine gute Präsentation hat wenig mit Powerpoint zu tun und viel mit der Geschichte, die Sie verkaufen wollen. Ich gebe meinen Studenten immer den Vergleich zu einem Plädoyer vor einer Jury, wie dies in den USA üblich ist. Sie haben eine Viertelstunde Zeit, um aus den Tausenden Seiten an Information, die während des Verfahrens verhandelt wurden, Ihre eigene Geschichte zu basteln und die Jury von Ihrer Sichtweise zu überzeugen. Dafür ist es wesentlich, die relevanten Fakten zu identifizieren, diese in einer plausible Argumentation zu überführen und die Argumentation überzeugend rüberzubringen.
Um diesen Prozess zu üben, empfehlen sich die heute oft im Internet gehandelten „Tipp-Listen“. So veröffentlichte Tayyab Babar auf lifehack zehn Tipp für eine erfolgreiche Präsentation. Diese zu berücksichtigen ist schon mal ein guter Anfang, um von einem „Referat“ hin zu einer „Präsentation“ zu kommen. Der Unterschied zwischen beiden: Ein Referat ist die Darstellung von Fakten. Eine Präsentation verkauft eine Idee und soll zu einer konkreten Handlung des Publikums führen. Sie wollen sich oder Ihre Idee verkaufen.
1. Zuerst: Kennen Sie alle relevanten Fakten
Sie müssen zu dem Thema, über das Sie sprechen, mehr wissen, als ihr Publikum. Ist das nicht der Fall, können Sie schwerlich überzeugen.
2. Kennen Sie Ihr Publikum
Wer überzeugen will, darf sich nicht auf one size fits all verlassen. Jedes Publikum ist anders. Je mehr Sie über Ihre Zuhörer wissen, desto besser können Sie sich darauf einstellen, welche Vorteile Sie für Ihr Publikum ausarbeiten können, um deren Aufmerksamkeit zu fesseln.
3. Kenne Deine Zeit
Wenn Sie eingeladen sind, Ihre Ideen in 20 Minuten vorzustellen, sollten Sie diesen Zeitraum optimal füllen und keinesfalls überziehen. Zeit ist kostbar. Stehlen Sie Ihrem Publikum Zeit, dürfen Sie nicht mit positiven Reaktionen rechnen.
4. Halten Sie Augenkontakt
Wenn Ihr Publikum auf Folien schaut, kann es Sie nicht anschauen. Sie aber sind der Hauptdarsteller in dieser Show. Also schauen Sie Ihre Zuhörer an und versuchen Sie, durch Gestik und Bewegung im allgemeinen, die Zuhörer auf Sie zu fokussieren.
5. Folien müssen funktionieren
Wenn Sie eine Präsentationssoftware einsetzen, denken Sie daran, dass eine Folien in ihrer Gesamtheit wahrgenommen wird. Wenn Sie etwas Wichtiges zu sagen haben, machen Sie wenig Worte – auf Ihrer Folie. Nutzen Sie das gesprochene Wort für Details, die Folien für die Kernaussagen.
6. Füllen Sie den Raum aus
Denken Sie an ein Rockkonzert: Wenn die Musiker starr vor Ihren Mikros stehen, langweilen Sie sich spätestens nach dem zweiten Song. Wenn Sie Platz haben, dann nutzen Sie den Platz. Gehen Sie auf Ihr Publikum zu, wechseln Sie die Positionen.
7. Geschichten lassen sich besser erinnern
Ok, Sie können in der Regel eine Verkaufspräsentation nicht als Märchen verkleiden. Aber es macht trotzdem Sinn, wenigstens streckenweise Storytelling einzusetzen, um Ihre zentralen Punkte anschaulich rüberzubringen und vor allem erinnerbar zu gestalten. Fakten muss man lernen, gute Geschichten kann man sofort weitererzählen.
8. Bleiben Sie einfach
Eine Präsentation hat das Ziel, das Publikum von etwas zu überzeugen. Daher lassen Sie alles weg, was das Publikum abhalten könnte, Ihnen zu folgen, insbesondere Fachbegriffe und Fremdworte. Die helfen nichts, sondern schmeicheln nur Ihrem eigenen Ego.
9. Üben, üben, üben
Selbst die besten Redner auf der politischen Bühne wissen: Nur wenn eine Rede wirklich sitzt, kann man überzeugen und sein Publikum mitnehmen. Denken Sie an Schauspieler: Auch „Genies“ müssen üben, um Ihren Text überzeugend zu transportieren. Je mehr Zeit Sie in das Training Ihrer Präsentation investieren, umso sicherer und besser sitzen die Argumente.
10. Niemals langweilen
Sie wollen Ihr Publikum mitnehmen. Das klappt nur, wenn Sie auch im Vortrag eine Dramaturgie haben. Eine Präsentation ist nicht mit dem Vorlesen eines Buchs zu vergleichen. Eine Präsentation ist wie ein großer dramatischer Monolog, der das Auditorium einfängt und mit auf die Reise nimmt. (tb)