Schön lange fackeln: Woher kommt das Osterfeuer?

Es ist Ostern, neben den christlichen Feierlichkeiten, jeder Menge Eiern und Schokohasen bedeutet das außerdem Frühlingsanfang. Kalendarisch blühen in der Regel am 21. März Frühlingsgefühle auf und das muss gefeiert werden. Monatelange haben wir uns mit Daunenjacke, Schal und Co gequält, mit den Kollegen diskutiert, wer die Erkältung am meisten verschleppt hat und Pläne gegen Winterspeck geschmiedet. Endlich findet das Leben nun auch wieder ein Stückchen weiter draußen statt und das erkannten schon unsere Vorfahren.

Das Osterfeuer symbolisiert die Wiederauferstehung Jesu

Osterfeuer! Wer kennt Sie nicht – ob als „Bauernparty“ verachtet, als Disco Event zelebriert oder als Familienereignis vor Ostersonntag, so ziemlich jeder hat eine Idee davon. Was alle gemeinsam haben, sie verbinden es mit Ostern. Die Wiederauferstehung von Jesus. Na klar, bei dem Namen auch verständlich und mittlerweile stimmt das auch, das Osterfeuer symbolisiert die Wiederauferstehung Jesu als zentrales Ereignis der Christen.

Das Feuer wird Samstag vor Ostern (auch als Karsamstag bezeichnet) am Beginn der Liturgie in der Osternacht vor der Kirche entzündet und geweiht. Am Osterfeuer entzündet man die Osterkerze, die dann in feierlicher Prozession mit dreimaligem Singen des „Lumen Christi“ (Licht Christi), in das noch dunkle Gotteshaus getragen wird.

Aus heidnischem Frühlingsfeuer wurde das christliche Osterfeuer

Die ersten Feuer anlässlich des Osterbrauches wurden um 750 in Frankreich entfacht, doch das „Frühlingsfeuer“ als solches gibt es schon sehr viel länger. Schon zu heidnischer Zeit wurde so der Frühling begrüßt und böse Geister verscheucht. Darüber hinaus wollte man damals durch das Feuer zeigen – die Sonne hat es geschafft und steht nach einer langen kalten Zeit als Sieger über den Winter am Horizont. Rund um diesen Brauch versuchte man derzeit auch sinnbildlich die Sonne mit dem Frühlingsfeuer magisch auf die Erde herabzuziehen, dazu wurden zudem Flammenräder von den Hügeln hinabgerollt.

Feuer und Flamme vor allem als Party

Mit der Zeit wurde also aus dem Frühlingsfeuer das Osterfeuer mit christlicher Bedeutung. Allerdings ist der heutige Brauch lange nicht mehr nur aus religiösen Gründen von Interesse – vielmehr ein Grund für eine Party zu der jeder willkommen ist. Vor allem in den ländlichen Regionen Deutschlands gibt es überall groß organisierte Zeltfeten rund ums Osterfeuer und da wird gerne bis tief in die Nacht abgefeiert.

Was allerdings immer bestehen bleibt, heute wie damals, ist das Beisammensein und darauf kommt es an den Feiertagen doch sowieso am meisten an. Somit wünschen wir frohe Ostern und ein schönes Osterfeuer mit den Liebsten.

Von Freya-Alessa Hausmann

Bildnachweis: By Daniel Schwen (Own work) [CC BY-SA 2.5], via Wikimedia Commons

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