Das ist Wahnsinn: Ein Umzug

Der ein oder andere hat diese ganz spezielle Hölle namens Umzug bereits mitgemacht. Ich für meinen Teil scheine davon nicht genug zu bekommen und bin in den letzten beiden Jahren viermal umgezogen. Mit der Zeit lernt man aus seinen Erfahrungen – oder doch nicht?

Erste Runde: Vom Landhaus in die Großstadtwohnung

Nach dem Abitur ging es platztechnisch bergab. Mein 25qm großes Zimmer schrumpfte auf knappe 12qm. Die reinste Katastrophe für eine kleine Diva wie mich. Wohin mit all meinem Kram? Ausmisten war angesagt!

Meine Spielsachen und Kuscheltiere mussten als erstes dran glauben. Warum aber die heiß geliebten Spielsachen wegschmeißen? Zuerst sollte man es lieber bei einem An- und Verkauf oder auf dem Trödelmarkt versuchen. Ein paar Scheinchen kann man dadurch noch mit seinen alten Lieblingen einnehmen. Wenn die alten Barbies, Legos und Kuscheltiere nicht zu Zaster werden, dann freuen sich zahlreiche Kinder beim SOS Kinderdorf über eine kleine Spende!

Danach wurden die Anziehsachen „sortiert“. Die typischen drei Haufen mit „Kann weg“, „Behalte ich vielleicht“ und „muss mit“ türmten sich in der Mitte meines Zimmers. Da ich mich sehr schwer tat mit dem „Kann weg“-Haufen, griff meine Mom ein. Alles, was zu klein, ausgeleiert oder zu alt war, wurde in blaue Säcke gestopft. Diese wiederum landeten in der Altkleiderspende.

Das Packen der Umzugskartons war nervenaufreibend und tierisch ätzend. Jedoch was es kein Vergleich mit der Herausforderung, der ich mich ein halbes Jahr später stellen musste!

Ein Leben aus dem Koffer

Mein zweiter „Umzug“ ging ins Ausland. Drei Tage hat es meine beste Freundin und mich gekostet, damit ich den perfekten Koffer für mein Abenteuer hatte. Haben wir es geschafft, an alles zu denken? Definitiv nein! Habe ich auch wirklich das Handyladekabel eingepackt? Punkt für Punkt sind wir alles auf der Checkliste durchgegangen. Ich hatte alles dabei – nur keine kurze Hose, was ziemlich unpraktisch ist, wenn man in die Südstaaten fliegt. Als ich Mitte Mai ankam, waren es bereits 30 Grad und ich ein schwitzendes Elend in langen schwarzen Hosen.

Aus Fehlern wird man schlau – hoffe ich zumindest. Beim Kofferpacken sollte man definitiv darauf achten, dass man von jedem Item mindestens eine Sache eingepackt hat. Zusätzlichen Schnakedöns kann man kaufen!

Nach meiner Rückkehr bin ich in eine WG mit meinem älteren Bruder gezogen. Das war anfänglich ziemlich einfach, da ich sehr viel Kram hatte und er mit nichts außer seinem Bett in die Wohnung zog. Jedoch konnte es nicht lange gut gehen. Es gab ein paar Differenzen was Ordnung, Haushaltsplanung und vor allem Hygiene angeht. An die Männerwelt: Keine Frau auf der Welt findet es geil, wenn sie morgens ins Bad kommt und im Waschbecken eure abrasierten Barthaare findet, die überall sind. Irgendwann ist auch Schluss. Mit leichten Aggressionsproblemen überließ ich meinem Bruder die Wohnung und machte mich mit meinem Freund auf die Suche nach einer gemeinsamen Bleibe.

Aus Zwei mach Eins!

Der letzte Umzug war erst vor Kurzem. Was passiert, wenn zwei Haushalte zusammenziehen? Richtig – einige Möbelstücke fallen doppelt an und man muss sich meistens für eins entscheiden. Bei mir hat das Sofa den Kürzeren gezogen und musste sich auf Nimmerwiedersehen verabschieden.

Mir blieb nichts Anderes übrig, als es zu entsorgen. Das Glück war mir auf Ebay nicht hold. Der Container beim Sperrmüll war mein letzter Ausweg. Jedoch bin ich faul und hatte keine große Lust, ein Sofa quer durch Berlin zu schleppen. Freudigerweise gibt es unseren Freund und Helfer, die BSR (Berliner Stadtreinigung). Diese betreiben eine Art „Spendenmöbelhaus“. Deine alten Möbel werden kostenlos abgeholt und an Bedürftige verschenkt. Wenn man da keine zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt, weiß ich auch nicht!

Aus zwei, mach drei und vier so viele Umzüge waren es bei mir. Es ist immer wieder unglaublich, wie viel sich im Laufe der Jahre an Klamotten und unnützem Zeug anhäuft. Ein Umzug ist daher die perfekte Gelegenheit, um einmal so richtig auszumisten, seinen alten Kram zu Baren machen und Ordnung ins Chaos zu bringen! Aber Vorsicht, mit wem man zusammenzieht und beim nächsten gemütlichen Rundgang bei Ikea – die Vanillekerzen tuen es mir jedes Mal an.

Von Alina Pfänder

Bildnachweis: Von dutchpirates [Lizenz] via pixabay.com

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