Studierendenpräsentation beim Landessportbund Berlin (LSB)

Theorie im Praxistest: Wie gut sind Studierende für den Beruf vorbereitet?

Das Bachelorstudium an der BiTS (University of Europe for Applied Sciences) ist in drei Phasen aufgeteilt: drei Semester Grundstudium, ein Semester study abroad und zwei Semester Vertiefungsstudium. Was ist so ein Vertiefungsstudium eigentlich? Ein gutes und sehr plastisches Beispiel habe ich im laufenden Wintersemester mit einem Kurs in Berlin umsetzen können.

Darum geht es beim Vertiefungsstudium: Kenntnisse aus dem Grundstudium (die Theorie) sollen konkret angewendet werden. Und das am besten nicht im Rahmen einer Fallstudie, sondern in „echt“, in der Praxis.

Worum ging es bei dem Projekt? Der Landessportbund ist Berlins größte gemeinnützige Organisation und repräsentiert als Verband über 600.000 Sportvereinsmitglieder. Ein Verband ist wichtig, weil er die Interessen der Vereinsmitglieder gebündelt in die politische Ebene trägt. Aber die meisten Verbände finden in der öffentlichen Wahrnehmung kaum statt. Das aber macht im Umkehrschluss die Arbeit des Verbands in den politischen Strukturen schwierig: der Einfluss sinkt, wenn die Unterstützung nicht öffentlich mobilisiert werden kann.

Um dieses Problem zu lösen, suchte der Landessportbund nach Unterstützung in der Berliner Hochschullandschaft und die BiTS war natürlich sofort dabei – denn das ist es, was wir als Unternehmerhochschule wollen: die Studierenden für die Unternehmenspraxis optimal vorbereiten.

Direktor Dr. Heiner Brandi und Dietmar Bothe, Leiter Öffentlichkeitsarbeit im Berliner Landessportbund, kamen im Oktober an den Berliner Campus der BiTS und gaben ein ausführliches Briefing. Dann begann die Arbeit, das Umsetzen der verschiedenen im Studium erlernten Bausteine mit dem Ziel, ein tragfähiges Konzept zu verkaufen.

PEST-Analyse, Stakeholder-Analyse, Entwicklung von Buyer Personas, Ausarbeitung der verschiedenen Touchpoints der Customer Experience, regionales, nationales und internationales Benchmarking und schließlich eigene Datenerhebung im Feld: Das alles mündete in eine einfache, aber sehr belastbare Customer Insight.

Ausgehend von dieser Insight entwickelten die Studierenden eine neue Strategie auf Basis der 5 Ms der Kommunikationsplanung: Was ist das Ziel (mission), welche Ressourcen können eingesetzt werden (money), über welche Wege erreicht man die verschiedenen Anspruchsgruppen (media), wie wird der Erfolg gemessen (measurement) und zentral: Was sind der kreative Ansatz und die Kernbotschaft (message)?

Am Ende des Prozesses stand die Entwicklung eines stringenten Kommunikationskonzepts, das über einen Zeitraum von drei Jahren trägt und die Kommunikationsarbeit innerhalb des Landessportbunds komplett neu ausrichtet.
In der Praxis sind aber nicht nur Analysen und Konzepte gefragt. Man muss seine Überlegungen nicht nur begründen, sondern vor allem auch verkaufen können. Das war für die Studierenden eine neue Erfahrung. Natürlich hatten alle schon oft präsentiert. Aber präsentieren ist nicht verkaufen. Aus der Fülle an Material genau die Aspekte zusammenzustellen, mit denen man punkten kann, diese in eine glasklare und belastbare Argumentation zu gießen und dann dramaturgisch geschickt umzusetzen machte den Studierenden klar, warum man sich vorher mit so vielen Teilaspekten beschäftigen musste. Auf einmal war der rote Faden da. Und mit dem roten Faden ein Verständnis des gesamten Projekts, das sich theoretisch so niemals vermitteln ließe.

Nach dem Aha-Effekt am Campus, kam der Oho-Effekt beim Kunden. Die Abschlusspräsentation lief aufgrund der Ergebnisse und der guten Vorbereitung sehr gut. Der Entscheider überzeugt, die Umsetzer im Boot, die Strategie „gekauft“. So läuft’s im Business, wenn’s gut läuft 🙂

PS: Nach der Präsentation erhielten die Studierenden einen fünfstellig dotierten Auftrag für die Umsetzung.

(tb)

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