Das Allerwichtigste gleich zu Beginn: Der beste Ratschlag, um eine erfolgreiche Präsentation im Geschäft, an der Hochschule oder vor einem Fachpublikum zu halten ist die Vorbereitung. Vorbereitung ist alles. Nur dann ist man in der Lage, bei einer Präsentation zu punkten. Um die Vorbereitung zu strukturieren, gibt es einige Aspekte, die man bedenken sollte. Ich danke Bruna Martinuzzi, die diese zehn Tipps zur Vorbereitung einer guten Präsentation zusammengestellt hat.
1. Auf das große Ganze achten
Je mehr man sich in Details verstrickt, umso mehr langweilt man sein Publikum und um so schneller schweifen die Zuhörer in Gedanken ab. Menschen mögen große Dinge, daher nehmen Sie Ihr Publikum mit auf eine große Reise.
2. Schlechte Nachrichten gehören an den Anfang
US-General Colin Powell sagte oft: Schlechte Nachrichten sind kein Wein. Sie werden mit dem Alter nicht besser. Lieber schnell die schlechten Dinge auf den Tisch und dann direkt Vorschläge nachreichen, wie man trotzdem eine Lösung anbieten kann.
3. Der Berater-Dreisatz
Berater müssen oft präsentieren. Sie haben sich die Drei-Teile-Schablone ausgedacht: Warum gibt es das Problem, was muss man dagegen tun, wie werden wir es machen? Dieser Dreisatz leuchtet Zuhörern schnell ein.
4. Nicht der Weg ist das Ziel. Das Ziel ist das Ziel.
Niemals lange etwas herleiten, sondern schnell auf den Punkt kommen und dann darüber sprechen, warum dieser Punkt richtig und wichtig ist – so machen es die Profis.
5. Perfekt für die „Verkaufe“: Das OBN-Framework
Ähnlich simpel wie die Drei-Teile-Schablone, aber auch ähnlich effektiv: Zeigen Sie die Chancen (O= Opportunity), sprechen sie über die Vorteile (B= Benefits) und liefern Sie Zahlen (N = Numbers). Chancen schätzt man, Vorteile liebt man, Zahlen vertraut man.
6. Reden Sie nicht von sich selbst
Gute Redner reden über und für ihr Publikum und nicht über sich selbst. Firmen- und Produktpräsentationen sind meistens langweilig. Menschen interessieren sich dafür, was sie selbst davon haben. Fokussieren Sie auf die Vorteile, die ihre Zuhörer haben.
7. Beschäftigen Sie sich mit Persuasion
Was funktioniert besser: An die Gier zu appelieren oder an die Angst vor Verlust? Psychologen wissen: Verlustängste sind größere Hebel. Was funktioniert besser: Einem Mittelständler zu sagen, dass Ihr Produkt auch von der Telekom eingesetzt wird oder dass ein anderer Mittelständler es nutzt? Man vertraut eher ähnlich gestellten Organisationen und Menschen. Regeln der Persuasion – dafür empfiehlt sich das Studium von Robert Cialdinis Standardwerk Persuasion.
8. Planen Sie Übergänge
Fast alle Präsentationen haben mehrere Teile. Bereiten Sie sich intensiv darauf vor, wie Sie von einem Teil zum nächsten kommen, damit Sie Ihre Zuhörer nicht auf dem Weg verlieren, sondern die ganze Geschichte bis zum Ende erzählen können.
9. Gute Beispiele sind wie Tore beim Fußball
Sie können Argumente vielfach untermauern: Mit Bildern, Charts, Anekdoten, Szenarien. Das alles funktioniert aber nicht so gut, wie ein griffiges Beispiel, dass die Zuhörer sofort verstehen und auf ihr Thema übertragen können.
10. Strukturieren Sie Ihre Präsentation
Das wussten schon die Rhetorik-Meister der Antike: Der Aufbau der Argumentation ist der Schlüssel zum Erfolg. Planen Sie intensiv, wie Sie Ihre Argumente setzen – aufsteigend, absteigend, abwechselnd etc. Testen Sie Ihre Argumentation in persönlichen Gesprächen und ohne Folien: Wie stechen die Argumente am Besten. Steht Ihre Argumentation, dann können Sie fast nichts mehr falsch machen.
Von Thomas Becker
Bildnachweis: Von Matthias Wagner [Lizenz] via unsplash.com