Estrel Convention Center, Berlin-Neukölln. Der Boden ist mit roten und blauen Matten ausgelegt. Überall stehen Stühle. Der Saal ist voll. Die Menschen jubeln und kreischen: „Los, du schaffst das! Mach ihn fertig!“. Hintergrund sind die German Open des Pencak Silat 2016. Aber, was ist Pencak Silat überhaupt?
Der Ursprung von Pencak Silat liegt in den südasiatischen Staaten Indonesien, Malaysia, Singapur und Brunei. Dort wurden schon im siebten Jahrhundert nach Christus Kampfkünste mit bloßen Händen, oder auch mit Waffen, dokumentiert. Zunächst war Pencak Silat der wohlhabenderen Bevölkerung vorbehalten und gelang erst später zu dem einfachen Volk.
Das Wort Pencak bedeutet „kunstvolle Bewegung“, Silat heißt „kunstvolles Kämpfen“. Das Besondere an dieser Kampfsportart ist, dass sie sowohl mit, als auch ohne Waffen ausgeführt werden kann. Zudem sind viele Bewegungen Tieren nachempfunden. Daher gibt es Techniken, die „Tiger“ oder „Adler“ genannt werden.
Gerade unter Kindern ist diese Art von Kampfsport beliebt, weil bei Wettkämpfen immer Schutzkleidung getragen wird. Im Gegensatz zu anderen Kampfsportarten sind hier auch Angriffe gegen den Kopf verboten. Dadurch sinkt die Verletzungsrate.
Auch bei den German Open des Pencak Silat traten alle Altersklassen gegeneinander an. Immerhin gab es viele Preise und Trophäen zu vergeben. Unter den anwesenden habe ich David gefragt, was für ihn besonders am Pencak Silat ist: „Für mich persönlich ist es eine Leidenschaft, gerade in meiner Freizeit. Aber für die Gesellschaft oder die Menschen, die hier sind, sehe ich es auch als Basis sich kennenzulernen. Es kommen Leute aus Holland und vielleicht sogar aus Südost-Asien, die lernt man so nicht kennen! Ich kenne viele, die schöne Kampfsportarten machen, aber von allen ist Pencak Silat meine Liebste.“
Alleine in Berlin gibt es 15 Kampfsportschulen, die Pencak Silat unterrichten. Gerade für die, die nur Brutalität im Kampfsport sehen, ist Pencak Silat genau das richtige. Es bringt nämlich nicht nur Kampf und Ästhetik, sondern auch Menschen aus aller Welt und in jedem Alter zusammen.
Von Fanny Huth