Was Paare einander im Affekt so antun, gilt weitgehend als juristische Grauzone. Das vermeintlich unbeabsichtigtes Vergehen eines brasilianischen Ehemanns stellt Streits um verdrecktes Geschirr und überlaufende Mülltonnen weit in den Schatten – und sorgt derzeit für reichlich Belustigung im Netz. Als Walter nach einem Familienurlaub in Brasilien mit dem Auto zurück nach Argentinien fuhr, vergaß er etwas ganz Entscheidendes.
Walter und seine Familie befanden sich gerade in der Nähe der brasilianischen Stadt Passo Fundo, als sich das Missgeschick ereignete. Mitsamt seiner Gattin Claudia und dem 14-jährigen Sohn machte der Brasilianer an einer Tankstelle Halt und verließ das Fahrzeug, um zu tanken und Kekse für die Weiterfahrt zu kaufen. Mit Proviant im Gepäck setzte er sich erneut in Bewegung und fuhr weitere knapp 100 Kilometer heimwärts, bis ihm schließlich auffiel: Seine Frau, die vor der Rast auf der Rückbank geschlafen hatte, war gar nicht im Wagen.
Auch der Sohn schien in Sachen Aufmerksamkeit nicht weit vom Stamm zu fallen: Der Junge habe die Abwesenheit der Mutter ebenfalls nicht bemerkt, weil er mit seinem Smartphone beschäftigt gewesen sei, wie der britische „Telegraph“ berichtete. Obwohl Walter auf den Schreck hin sofort umdrehte, blieb ihm der Ärger der 40-Jährigen nicht erspart. Zu allem Überfluss konnte diese ihn wegen fehlender Funkverbindung nicht auf dem Handy erreichen und hatte in der Tankstelle um Hilfe gebeten.
Als Walter nach über zwei Stunden wieder dort aufkreuzte, grüßte die Verlassene mit einem Tritt gegen das Auto, wie ein Polizist berichtete. „Sie war sehr wütend“, bestätigte der Beamte, der das Spektakel beobachtete. Claudia sei besonders empört darüber gewesen, dass es ihm so lange nicht aufgefallen sei. Mit einem Strauß Blumen werden die Wogen hier wohl nicht zu glätten sein.
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