Luzides Träumen: Kann man sein Leben im Schlaf meistern?

Fliegen können, unter Wasser atmen und mit George Clooney Mittagessen? Das klingt absurd, genau wie die Methode, mit der du das möglicherweise bald erleben kannst: Luzides Träumen.

Luzides Träumen oder auch Klarträumen genannt ist das Bewusstsein im Traum darüber, dass man gerade träumt und nicht in der Realität ist. Viele Menschen erleben so etwas auch unterbewusst, wenn sie im Traum plötzlich merken „Hey, ich träume! Das ist nicht die Realität.“ Wenn man diese Erkenntnis erlangt, dann ist es durchaus möglich, seine Träume zu steuern. Allerdings kann man das Klarträumen auch üben, falls das, wie bei den meisten Menschen, noch nicht vorgekommen sein sollte.

Was genau sind Klarträume? Und bringt das was?

Mit etwas Übung kann man seine Träume manipulieren, allerdings gibt es noch keine hundertprozentige Anleitung, die bei jedem funktioniert. Sobald man einen Klartraum erlebt, gibt es keine Grenzen mehr. Man kann sich an jeden beliebigen Ort träumen, man kann Stars treffen, mit ihnen reden, man kann fliegen und auf Häuser klettern.

Wer jetzt denkt das ist Schwachsinn: Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Klarträume existieren. Die Meinungen darüber sind jedoch trotzdem sehr gespalten. Die einen sind begeistert und finden das ein spannendes Thema, die anderen halten es für Hokuspokus.

Wie kommt man in einen Klartraum?

Auch, wenn es nicht die eine, erfolgsversprechende Technik gibt, gibt es doch einige Möglichkeiten zu versuchen, einen Klartraum zu haben. Da sich viele Menschen nicht einmal daran erinnern, was sie in einem normalen Traum erleben, ist es zuerst einmal wichtig, das allgemeine Traumgedächtnis zu steigern. Wenn du etwas träumst und dich am nächsten Tag erinnerst: Schreib es auf! Führe ein Traumtagebuch und werde dir bewusst darüber was du träumst. Das Traumtagebuch wird dir helfen schneller einen Klartraum zu erleben.

Als zweites ist es wichtig, ein kritisches Bewusstsein während des Träumens zu entwickeln, damit man überhaupt zwischen Traum und Realität unterscheiden kann. Du kannst einen einfachen Test in deinen Alltag mit einbauen: Halte dir mehrmals am Tag die Nase zu und versuche mit geschlossenem Mund weiter zu atmen. Wenn das nicht geht, dann bist du wach. Frage dich gezielt: „Träume ich? Nein, ich bin wach.“

Machst du diesen Test mehrmals am Tag, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du es irgendwann auch im Traum machen wirst. Der Unterschied zur Realität wird sein, dass du in Traum auch mit zugehaltener Nase weiteratmen kannst. Dann fragst du dich wieder: „Träume ich? Ich kann mit zugehaltener Nase atmen. Ja, ich träume.“ Diese Realitäts-Checks können dir dazu verhelfen, in den Zustand eines Klartraums zu kommen.

Die sogenannten Reality-Checks sind der eigentliche Schlüssel zum luziden Träumen. Davon gibt es einige und im Internet findet man viele Möglichkeiten um zu überprüfen, ob es sich um einen Traum oder die Realität handelt.

Was sagt die Wissenschaft zum luziden Träumen?

Besonders seit dem Film „Inception“ von Christopher Nolan wurde das Interesse für Klarträume erweckt. Ganz wie in dem Film dargestellt funktioniert das Ganze nicht, aber zumindest die Reality-Checks spielen auch im Film eine große Rolle.

Wenn der Klartraum einsetzt, beschleunigen sich die Wellen der elektrischen Hirnströme bis auf vierzig Schwingungen pro Sekunde. Das ist die Frequenz, die diese Wellen auch tagsüber haben. Ein Klartraum ist quasi eine Mischung aus Schlafen und Wachen. Das Wachbewusstsein dringt in den Schlaf ein und der Bereich im Gehirn, der normalerweise im Schlaf nicht aktiv ist, erwacht. Dadurch wird es dem Träumer möglich, kritisch zu denken und sich zu fragen: „Schlafe ich oder bin ich wach?“ Anhand der REM, der Rapid Eye Movements in der gleichnamigen Schlafphase, konnte der Nachweis erbracht werden.

In dieser Phase misst ein EOG (Elektrookulogramm) die normalerweise erscheinenden Bewegungen der Augen, während die Klarträumer im Schlaflabor, sobald sie luzid werden, willentlich die Augen schnell mehrmals nach links und rechts bewegen. Das wird dann verglichen mit den willkürlichen Augenbewegungen von Menschen ohne Klartraum und es wird ganz klar deutlich, dass der Träumer zu dieser Zeit gerade luzid ist.

Um das zu tun, muss sich der Träumer darüber im Klaren sein, dass er in Wirklichkeit im Schlaflabor im Bett liegt und über die Muskeln seiner Augen kommunizieren soll. Und das ist eben nur im Klartraum der Fall.

Wenn du also schon immer mal mit deinem Lieblingsstar reden, über Wasser laufen oder übers Meer fliegen wolltest, dann findest du im World Wide Web eine Menge Anleitungen dazu. Ob du das Ganze für Hokuspokus hältst, kannst du danach ja immer noch entscheiden.

Von Melina Rudigkeit

Bildnachweis: Von AJ Colores [Lizenz] via unsplash.com

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