Tattoos: Fünf Fakten, die Sie wahrscheinlich noch nicht kannten

Sie sind bunt oder schwarz. Schlicht oder auffällig. Groß oder klein. Tätowierung oder kurz: Tattoos. Tattoos erzählen Geschichten, Tattoos sollen verschönern oder abschrecken, Tattoos haben politische, persönliche oder religiöse Bedeutungen. Tattoos sind keine Erfindung der Neuzeit und auch die viel tätowierten Matrosen haben das Tattoo nicht erfunden. Über Tattoos gibt es zahlreiche spannende Informationen. Hier sind fünf Fakten über Tattoos, die Sie wahrscheinlich noch nicht wussten.

1. Tattoos sind nicht jung, sondern steinalt

Im September 1991 entdeckte man eine Mumie im Eis der Alpen. Kaum zu glauben, aber diese mehr als 5000 Jahre alte Gletschermumie, getauft auf den Namen Ötzi, trägt 61 Tätowierungen an ihrem Körper. Noch heute diskutieren Forscher darüber, ob es sich bei Ötzis Tätowierungen um Körperschmuck, eine symbolische oder religiöse Bedeutung oder eine Art der Akupunktur handelt um Gelenkschmerzen zu lindern. Handelt es sich hierbei wirklich um eine Form der Akupunktur, so sind alle bisherigen Annahmen, dass diese erst im zweiten Jahrhundert vor Christus in China erstanden ist, falsch. Gestochen wurden die einfachen Muster auf Ötzis Haut, indem man Kohle in eine vorher geritzte Wunde rieb.

2. Ein besonderer Schmuck: Tattoos für die Toten

Im alten Ägypten, vor 4000 Jahren, tätowierte man sogar die Toten. Das sollte die Fortpflanzungsfähigkeit im Jenseits steigern. Vorranging waren es die oberen Gesellschaftsklassen, die sich auch während ihrer Lebzeiten tätowieren ließen. So trugen oftmals Pharaonen, Priester, Musikanten und Musikantinnen Tattoos. Bis heute wurden nur weibliche tätowierte Mumien gefunden, doch gehen Forscher fest davon aus, dass auch Männer damals tätowiert waren.

3. Von der Piraterei bis zur Politik: Tattoos sind ein Statement

Piraten trugen das Tattoo im Zeitalter der Überseeschifffahrt des 17. und 18. Jahrhundert erstmals nach Europa. Sie tätowierten sich zum Andenken an ferne Länder und Erlebnisse. Von da an tätowierten sich Menschen auch aus politischen Gründen. In der französischen Revolution waren Tattoos Zeichen politischer Überzeugung.

4. Deutschland, deine Regeln: die Tätowier-Verordnung TätV

Die elektrische Tätowiermaschine wurde erst 1891 zum Patent angemeldet und geht auf ein Grundmodell zurück, das Serienerfinder Thomas Edison 1877 schützen ließ. Welche Farben man in den Tattoo Guns verwenden darf, regelt in Deutschland die 2009 erlassene Verordnung über Mittel zum Tätowieren, in schönem Amtsdeutsch TätV genannt. Die hygienische Beschaffenheit der Maschinen wird durch die jeweiligen Hygiene-Verordnungen der Bundesländer geregelt.

5. Tattoos sind nicht jung und männlich. Tattoos sind mittelalt und weiblich

Über sechs Millionen Deutsche sind tätowiert. Die meisten Tätowierten sind zwischen 25 und 34 Jahren alt. 22,3 % dieser Altersgruppe sind tätowiert. Ab dem 75ten Lebensjahr sind es nur noch 0,6%. Frauen sind öfter tätowiert als Männer. Seit den 1990ern erlebte die Tattoowelt dank bekannten Musikern, Sportlern und Schauspielern einen wahrhaften Boom. Heute sind Tattoos in Europa längst salonfähig und der Trend geht mittlerweile dahin, kein Tattoos zu tragen.

Von Kim von Ciriacy

Bildnachweis: „Bhadroi“ von Meena Kadri from Global Roaming – Vibrantly Rabari. Lizenziert unter CC BY 2.0 über Wikimedia Commons – http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bhadroi.jpg#/media/File:Bhadroi.jpg

 

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