Die Kunst ist tot, es lebe die Kunst!

Am 1. April öffnete eine temporäre Street-Art Galerie mit dem Namen „The Haus“  ihre Türen und offenbarte den Berliner Kultur-interessierten ein 5stöckiges Street-Art-Paradies in dem alten Berliner Volksbankshaus in Charlottenburg. Insgesamt 165 Solokünstler und Crews aus insgesamt fast 20 Nationen, kamen in„The Haus“  zusammen um je einen Raum der alten Bank mit Graffiti, Tape-Art und Installationen an Decken, Wänden, Böden, und Heizungen zu verzieren.

All das, um dann im Juni Zeuge werden zu müssen wie das Haus mitsamt der darin befindlichen Kunst abgerissen wird.

Mindestens 70.500 Besucher  haben laut Veranstalter vom 1. April bis zum 25. Mai das Haus durchquert. 70.500 Besucher, die nun um „The Haus“ trauern müssen, denn am 31.05.2017 ist „The Haus“ gestorben. Um Mitternacht am Mittwoch schloss die ehemalige Bank zum allerletzten Mal ihre Türen.

The Haus: Ein temporäres Kunstprojekt in Berlin. Es ruhe in Frieden.
The Haus: Ein temporäres Kunstprojekt in Berlin. Es ruhe in Frieden.

Wehmütige Erinnerung

Ich selbst schaffte es Anfang Mai die 80 Räume zu erkunden. Um 13:00 stellte ich mich mit 2 Freunden an und wir bekamen die Angabe die Wartezeit betrage 45 Minuten. Zwei Stunden später standen wir dann endlich vor der Tür. Man befahl uns unsere Handys einzutüten „um den Moment bewusst wahrnehmen zu können“. Nach 2 Stunden Wartezeit in launischem Aprilwetter war die Motivation „den Moment bewusst wahrzunehmen“ leider ohnehin nicht mehr im Optimum. Auch das mir imponierende Konzept „man zahlt was man will“ bot eine überraschende Wendung, als eine der herausströmenden Besucherin schnurstracks an der Kasse vorbei lief, und prompt von dem Türsteher zurechtgewiesen wurde: „Die Spendenbox ist nicht defekt“.

Trotz allem bin ich froh dass mir die Erfahrung zu Teil wurde The Haus kennenlernen zu dürfen. Wenn ich irgendwas hätte anders machen können, dann wäre es die €10 in eine von einem der Künstler geführten Touren zu investieren, denn die kleinen Infozettel vor den jeweiligen Räumen fielen eher knapp aus.

Adieu altes Haus. Wir werden dich nicht vergessen.

„Zeige mir dass mein Leben begrenzt ist und ich gehen muss, wenn du mich rufst.“ (Psalm 39,5)

Von Luisa Goeler

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