Tall girl problems: Leben jenseits der 1,80

Tall girl problems: Ein Leben jenseits der 1,80m

„Du bist aber groß.“ Diese Begrüßung haben wir schon x-mal gehört. Wir, das sind große Frauen, größer als 1 Meter 80. Wenn wir dann aber mit „du bist ja klein“ antworten, sind die Blicke eher weniger amüsiert.

„Spielst du Basketball?“ Ähm, ja, sicher. Weil jeder, der eine bestimmte Größe überschreitet auf jeden Fall Basketball spielen muss. „Bist du Model?“ Nein, einfach nein! Die Modelagenturen von Heute scouten sowieso meistens nur von 1.70m bis 1.80m, und da liege ich locker drüber.

Nur 2% der deutschen Frauen sind größer als 1,80m

Rund 2% der Frauen in Deutschland sind größer als 1,80 Meter, das sagt jedenfalls das Sozio-oekonomische Panel SOEP. Der Durchschnittswert liegt bei 1,65 Meter und da fällt man mit Einspaarundachtzig schon ordentlich auf.

Auf Konzerten, Partys, in Menschenansammlungen: Generell sind wir der Treffpunkt, denn uns „kann ja jeder aus der Ferne schon sehen“. Meine Hosen sind zu kurz, vom Cropped Top Trend, der bei mir aussieht, als hätte ich das Oberteil direkt weg gelassen, muss ich gar nicht erst anfangen. Dagegen sind Schuhe generell zu klein. Wisst ihr eigentlich, wie schwer es ist, halbwegs feminine Schuhe in 43 zu finden?

Viel zu oft wird die Größe als ein Nachteil gesehen, dabei ist sie das gar nicht. Wir werden zum Beispiel nicht übersehen. Die Dinge, die im Supermarkt ganz oben im Regal stehen sind quasi nur für uns reserviert oder eben für die Menschen die wir Tag für Tag glücklich machen, indem wir ihnen etwas runter reichen.

Wir müssen auf Konzerten nicht wie wild rumhopsen, um irgendwas sehen zu können und es wird eher selten passieren, dass wir uns über „die Große da vorne“ aufregen, denn wir sind die Große. Hier eine dicke Entschuldigung an die kleineren Mädels unter euch, viele von uns wünschen sich täglich eure Körpergröße.

Aber warum eigentlich? Wird uns nicht in den Medien vorgebetet dass die Gesellschaft immer größer wird? Wir sind einfach die ersten, die diesem Trend folgen, wenn auch etwas unfreiwillig.

Von Antonia Schlote

Bild: Fanny Huth

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