Review: Jeremy Loops – Der Name ist Programm

In der eisigen Berliner Nacht wehte gestern ein wunderschöner südafrikanischer Wind. Ein junger Mann steht auf der Bühne des Berliner Postbahnhofclubs, hinter ihm eine Gruppe sympathischer Musiker, voller Demut singt er für sein Publikum und die Menge verfolgt elektrisiert seinen Auftritt. Welcome Jeremy Loops, lass unsere Herzen bitte weiter höher schlagen! Warum du unbedingt diesen jungen Herren auf dem Schirm haben solltest, liest du hier.

Kennst du den Moment, wenn du deine Füße in dem warmen Sand vergräbst, eine Kokosnuss schlürfst und eine Gruppe Straßenmusiker so gute Laune verbreitet, dass deine Hüfte gar nicht mehr aufhört, von alleine zu wackeln? So, oder so ähnlich musste es wohl gestern dem frauenüberschüssigen Publikum gehen, die sabbernd die Show des 32-jährigen Singer-Songwriter begutachteten.

Bei Jeremy Loops handelt es sich um ein großartiges Talent aus Kapstadt. Dabei ist der Name natürlich Programm. Sei es die Mundharmonika, seine Gitarre, ein Kinderklavier, oder das grölenende Publikum, Jeremy loopt alles was ihm vor die Füße fällt. Und das macht seinen Sound so unvergleichlich. Zur Zeit ist er auf seiner Trading Change Tour und begeistert damit auch unser winterliches Deutschland. Einen Live Eindruck findest du hier auf seiner Facebookseite.

Bestechend durch seinen Charme steht er auf der Bühne. Er strotzt vor guter Laune und Elan. Herr Loops, mit bürgerlichen Namen Jeremy Hewitt, feiert mit seiner Menge. Manchmal wünscht man sich ja so eine Person morgens neben seinem Bett. Da würde das Aufstehen defintiv leichter fallen, denn kaum jemand wirkt so sympathisch, wie dieser Künstler mit seiner Band.

Zwischen seinen Songs begeistert er das Publikum mit Anekdoten aus dem Tour-Alltag, Frauen, die ihm während seiner Songs eindeutige Angebote machen (Ja, Jeremy, wir wollen halt wirklich alle ein Kind von dir!) und gesteht mehrmals seine Liebe zu unserer Hauptstadt. Laut eigener Aussage verbrachte er hier sehr viel Zeit, schrieb Songs und lernte unser grünes Umland lieben. Wir kennen es alle und auch er bestätigt die altbekannte Hassliebe gegenüber Großstädten. So entstand ein Song namens „Not made for the City“, der bisher leider nur live zu hören ist, aber eine klare Message vertritt. „So sehr wir unsere Städte lieben, umso öfter sollten wir raus in die Natur und diese vollkommen wertschätzen.“ What a word! Was du aber super hören kannst, sind seine Kapstadthymne „Down South“, oder der Liebeskummersong „Higher Stakes“:

Live wird er von einem Drummer, Bassisten und Saxophonisten unterstützt und Special Guest ist der Rapper Motheo Moleko aus Johannesburg. Wer Lust auf einen unverschämt gut gelaunten Typen hat und auf Roadtrip-Musik steht, ist bei dem Südafrikaner defintiv an der richtigen Adresse. Seinen Versprechen zufolge wird Berlin seine all-time-favourite Anlaufstelle in Deutschland sein und so lange er Musik macht, wird er hierher zurückkehren. Glauben wir ihm das mal so. Für alle nicht Berliner, ihr habt heute Abend in Hannover die Chance, am 9.11. in Frankfurt und am 13.11. in Stuttgart den Süfafrikaner nochmal live zu erleben. Tickets gibt es hier. Lieber Jeremy, du bist kultverdächtig!

Von Lea Bohlmann

Bildnachweis: FKP Scorpio

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