Evel Knievel: Der erste echte Jackass, bevor es Jackass überhaupt gab

Mancher kennt vielleicht noch die MTV-Serie Jackass, in der Johnny Knoxville, Bam Margera, Steve-O und Co. allen möglichen Blödsinn anstellen und sich mehr als nur einmal in ziemlich gefährliche Situationen begeben. Nun, die Jungs haben sich diese Art von Unterhaltung nicht ausgedacht. Der Mann, der als der originale Jackass bezeichnet werden könnte, ist Evel Knievel.

Der legendäre Stuntman und Wagehals, der vor allem in den 1960er bis 1980er Jahren für seine Sprünge mit dem Motorrad berühmt war, war schon waghalsig bevor er berühmt wurde, waghalsig zu sein. Im Jahr 1956 begab er sich zum Beispiel auf eine Verfolgungsjagd mit der Polizei auf seinem Motorrad und landete prompt im Gefängnis.

Ähnlich wie einem Seiltänzer über einer Schlucht zuzusehen oder vielleicht sogar in den Zirkus zu gehen, ist die Attraktion von Draufängern, dass sie sich scheinbar unmöglichen Situationen aussetzen.

Die Jungs von Jackass haben Wasabi geschnüffelt, sich bei voller Fahrt auf der Ladefläche eines Jeeps ein Tattoo geben lassen, versucht sich mit einem Stier zu messen und viele andere dumme Dinge getan. Evel Knievel konzentrierte sich vor allem auf Sprünge mit seinem Motorrad. Zum Beispiel sprang er über fünfzig Autos und stellte damit damals den Weltrekord auf.

Stunts und seine Liebe zu Las Vegas

Wie die Jungs von Jackass, hatte Evel eine besondere Vorliebe für Las Vegas. Sein erster Stunt war ein ca. 43 m weiter Sprung über den Springbrunnen, der zum berühmten Caesar’s Palace, gehört. Der Sprung über den Brunnen glückte nur halbwegs. Er startete gut und sprang direkt durch den Brunnen, wie geplant, hatte aber Probleme bei der Landung auf der Rampe und stürzte. Wie er selber berichtete lag er 29 Tage lang nach dem Sprung im Koma. Der Sprung machte ihn berühmt und es war nicht das erste Mal, dass er bei einem Stunt fast starb. Es gibt sogar ein online Automatenspiel zu Evel Knievel, mitsamt Sprüngen, das William Hill führt, und ein altes Pinball-Automatenspiel von 1978 ist im International Arcade Museum ausgestellt.

Ein anderes Mal versuchte er eine riesige Schlucht (den Snake River Canyon) mit einer 1-Mann-Rakete zu überqueren, schaffte es aber nicht ganz und konnte sich mit Glück durch seinen Fallschirm retten. Ein weiterer berühmter Stunt war der Sprung über 13 Londoner Busse im Wembley Stadium in London (unten im Video zu sehen) und sein letzter großer Sprung war der über ein Haifischbecken, bei dem er sich ebenfalls bei der Landung schwer verletzte.

Evel Knievel – Sprung über 13 londoner Busse im Wembley Stadium in London

Evel sagte über sich selber, dass er zwar den Abflug und den Sprung selber immer gut hinbekommen hatte, aber die Landung war immer ein Problem für den Draufgänger.

Dennoch, vielleicht durch ein Wunder, überlebte er über 75 Rampensprünge mit dem Motorrad und starb 2007 im Alter von 69 Jahren an einer seltenen Lungenerkrankung. Er wurde im Jahr 1999 in die Motorcycle Hall of Fame aufgenommen und inspiriert heute noch immer zahlreiche Draufgänger. Wie oft er nur knapp dem Tod entkam, zeigt aber auch die Gefahr dieser Stunts. Dennoch ist Evel Knievel eine Legende.

Bildnachweis: Von teatrinker [CC BY-ND 2.0] via flickr

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.