Beware of Generalizations: Mythen über die Millenials

Ein Vorteil der Älteren ist es, dass sie Dummheiten über die Jugend verbreiten dürfen – so eröffnet die Zeitschrift The Economist einen
lesenswerten Artikel über die Mythen, die sich in Management und Marketing über die Millenials halten.

Eine diese modernen Sagen ist die Notwendigkeit, dass sich der Management-Stil ändern müsse, um auf die Erwartungen und Ansprüche der Generation Y einzugehen.  Als Generation Y beschreibt man diejenigen, die zwischen 1980 und 2000 geboren wurden und heute einen großen Teil der Erwerbstätigen stellen.
In den USA sind die Millenials mit einem Anteil von 37% die größte Gruppe im Arbeitsmarkt. Nun ist es unumstritten, dass die Generation Y als erste aktiv die digitale Transformation als Bestandteil ihres Alltags miterlebt haben. Das macht sie aber nicht automatisch zu einer Generation von Team Players, die nur kollaborativ Arbeitsergebnisse erzeugen können.

Generation Y: Ehrgeizig und wettbewerbsorientiert

Die Realität zeigt aber andere Ergebisse. Die Millenials sind überaus ehrgeizig. 59% der Millenials geben bei einer großen Feldstudie an, dass es der Wettstreit um die besten Ergebnisse ist, die sie morgens beim Aufstehen motivieren. Dieser Anteil ist höher als bei den ansonsten so auf Karriere gebuchten Babyboomers (Geburtenjahrgänge 1946-1964).

Ein anderer Befund: Millenials tauschen sich oft und intensiv mit Altersgenossen über Soziale Medien aus. Das aber führt nicht zu intensiveren Netzwerken. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein. 37% der Millenials vertrauen ihren Altersgenossen nicht. Bei älteren Generationen liegt dieser Wert signifikant niedriger.

Generalisierungen sind im Besten Fall inkonsistent, im schlimmsten Fall destruktiv

Das Centre for Creative Leadership und die University of Southern California untersuchten die verbreiteten Generalisierung über die Generation Y und kommen zu der Feststellung, das diese “inconsistent at best and destructive at worst“ seien. Eine dieser häufig genannten Generalisierungen lautet, dass Millenials sich nicht sagen lassen wollen, was sie zu tun haben.

In einer Befragung von 5.000 Angestellten fand man heraus, das 41% der Millenials sehr wohl dem Satz zustimmen, das Arbeitnehmer tun sollen, was ihr Vorgesetzter sagt, auch wenn man keinerlei Sinn darin sieht. Dieser Wert ist ist bei Babayboomers und der Genration X deutlich geringer. Und auch die Bereitschaft, über soziale Medien zu kommunizieren, ist nicht so stark ausgeprägt, wie oft kolportiert. Feedback der Vorgesetzten und Gespräche über die Karriereentwicklung z.B. möchten Millenials zu 90% im persönlichen Gespräch diskutieren und nicht per
WhatsApp erhalten.

Was ist neu an der Generation Y?

Es gibt natürlich Unterschiede zwischen jüngeren und älteren Arbeitnehmern. Die Generation Y nutzt andere Wege, um sich informieren, sie ist stärker an Feedback interessiert und sie hat eine höhere Bereitschaft, den Arbeitsplatz zu wechseln. „But this is because they are still young, and not because of the particular generation they were born into.“

Es steht außer Frage, dass es für Unternehmen von vitaler Wichtigkeit ist, sich auf junge Arbeitnehmer einzustellen, um den Erhalt und die Flexibilität der Organisation aufrecht zu erhalten. Aber es macht wohl kaum Sinn, auf vermeintliche Unterschiede zwischen den Generationen zu achten, als vielmehr die individuellen Unterschiede der Bewerber und Mitarbeiter zu berücksichtigen.

„To get the most out of young workers, it may in fact be wiser to put less emphasis on collaboration and corporate do-goodery, and more on rewarding individual performance and providing clear paths to career progress. Companies need to recognise that individual differences are always bigger than generational differences.“

Bildnachweis: By Anne Fiedler (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

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